Geschichte

Gründung

Entsprechend der bisher geltenden Satzung des Sängerkreises Oberlahn wurde dieser auf der Versammlung vom 16.11.1947 in Weilburg gegründet.

Alle dem Sängerkreis Oberlahn angehörenden Vereine wurden aufgefordert, eine Kurzfassung ihrer Geschichte und ihres Wirkens zu erstellen und sich aktiv an den Feierlichkeiten zu beteiligen.

Nachforschungen im Jahre 1995 aber warfen ein neues Licht auf die Geschichte des Sängerkreises Oberlahn.

Anläßlich des erneuten Beitritts des MGV „Nassovia“ Philippstein forschte man in alten Protokollen und entdeckte, dass unser Sängerkreis wesentlich älter ist, als bisher angenommen wurde.

Ein Protokoll des genannten Vereins belegt bereits im Jahre 1923 das Bestehen eines „Sängerbundes Oberlahn“. Dieser Sängerbund wurde unter Beteiligung von zunächst zwölf Vereinen im Herbst 1923 in Hirschhausen gegründet. Auch aus Protokollnotitzen verschiedener Mitgliedsvereine geht dieser Zeitpunkt der Gründung des Sängerbundes Oberlahn hervor.

Auf Grund der dargestellten gesicherten Erkenntnisse feiert nunmehr der Sängerkreis Oberlahn im Jahre 1998 sein Gründungsfest zum 75-jährigen Bestehen.

Weiterentwicklung des Sängerbundes Oberlahn

Nach Ende der Inflationszeit schlossen sich im Jahre 1924 weitere Vereine dem neugegründeten Sängerbund an. Aus dem Protokollbuch des MGV „Rheingold“ Löhnberg (Eintragung 2.2.1924 ) geht hervor, dass in diesem Jahr schon Wertungssingen stattgefunden haben.

Zwar ist das Fortbestehen einer Dachorganisation bis zum Zweiten Weltkrieg bezeugt, jedoch sind leider bisher keine Unterlagen mehr auffindbar, so dass auf diesen Zeitraum nicht näher eingegangen werden kann. Während des Krieges stellten die Gesangvereine in aller Regel ihre Aktivitäten zwangsläufig ein.

Auszug aus der Chronik

Die ältesten Mitgliedsvereine

1829 MGV „Liederkranz“ Weilburg
1830 MGV „Harmonie“ Blessenbach
1842 MGV „Harmonie“Münster
1842 MGV „Eintracht“ Weyer

 

Chronik

1914 Gründung zahlreicher Männervereine in unserer Region, von denen aber nur wenige in Sängerbünden organiesiert waren.
1911 Die ersten Frauenchöre entstehen:
1911 Seelbach
1919 Steeden
1925 Weinbach
1928 Kubach
1929 Wirbelau und Waldhausen
1923 Gründung des „Sängerbundes Oberlahn“ in Hirschhausen Gründung des „Sängerbundes Nassovia Oberlahn“ in Laubuseschbach
1933 Anschluss der letzten Mitgliedsvereine über den „Sängerbund Nassau 1929“
1947 Neugründung des heutigen „Sängerkreises Oberlahn“ in Weilburg
1998 Jubiläumsveranstaltungen des Sängerkreises Oberlahn zu seinem 75 jährige Bestehen.

Neugründung

Nach dem Wirren des Zweiten Weltkrieges fand am 16.11.1947 um 14 Uhr im „Hotel Lord“ in Weilburg weine Versammlung zur Neugründung des heutigen „Sängerkreis Oberlahn“ statt.
Der erste Schriftführer des wieder ins Leben gerufenen Sängerkreises im Jahre 1947, Herr Otto Göpel aus Ahausen, hat ausgeführt, dass vor dem Kriege ein „Sängerkreis Oberlahn/Usingen“ bestanden hat.
Dies ergibt sich ebenfalls aus einem Brief an das Landratsamt Weilburg vom 21.10.1947, aus dem Auszüge zitiert sein mögen:

„Infolge der Wiederaufnahme des Chorgesanges hat sich im Oberlahnkreis eine stattliche Anzahl von Gesangsvereinen neu gegründet bzw. haben ihre während des Krieges eingestellte Sangestätigkeiten wieder aufgenommen. Vor dem Kriege gehörten diese Vereine dem Sängerkreis Oberlahn/Usingen (Sitz Anspach) an. Dieser Sänderkreis…wurde seinerzeit gebildet, weil während des nationalsozialistischen Regimes die Kreise Oberlahn und Usingen einen politischen Kreis bildeten.“ (Also vermutlich kein freiwilliger Zusammenschluß! – Anmerkung des Verfassers) „Nach dem Kriege hat sich der Sängerkreis Oberlahn/Usingen als noch bestehend hervorgetan und die Gesangvereine des Oberlahnkreises in seine Verwaltung einbeschlossen.

Im folgenden geben die Verfasser des Briefes eine ausführiche Begründung für die beabsichtigte Trennung von den Vereinen aus dem Kreis Usingen. Sie kommen zu dem Schluß:

„Wir, die Unterzeichneten, haben sich im Einvernehmen mit noch anderen Gesangvereinen das Oberlahnkreises die Aufgabe gestellt, diesen Sängerkreis Oberlahn neu (zu) gründen.“

Auf dieser Versammlung wurden die Trennung vom Sängerkreis Usingen und die Bildung eines „selbstständigen Sängerkreises“ Oberlahn sowie dessen heute noch gültiger Name einstimmig beschlossen.

Der dort gewählte geschäftsführende Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:

1. Vorsitzender: Armin Friedrich Laubuseschbach
2. Vorsitzender: Albert Bach Aumenau
Schriftführer: Otto Göbel Ahausen
Kassierer: Heinrich Stoll Falkenbach
Kreischormeister: Karl Groß Weilmünster

Dem wiederentstandenen Sängerkreis Oberlahn traten 39 Vereine bei. In der Generalversammlung des Sängerkreises Oberlahn am 22.2.1948 wurde einstimmig der Beschluß der Trennung des Sängerkreises Oberlahn von Usingen nun auch vollzogen:
Zuvörderst wurde der Kassenbestand des bis dahin zusemmengehörenden Kreises in zwei gleiche Teile aufgeteilt.
Neuaufnahme musikalischer Aktivitäten
Nach dieser Neugründung fanden regelmäßig Wertungssingen statt, so am 3.7.1949 in Falkenbach, am 17.7.1949 in Laubuseschbach und am 24.7.1949 in Weilburg.
Der damalige Kritiker war ein Herr Hugo Lotz aus Wetzlar. Herr Paul Becker, Wolfenhausen zeichnete sich als Kreischorleiter verantwortlich für diese Wertungssingen.
Nachfolger Paul Beckers als Kreischorleiter wurde sein Vorgänger: Herr Karl Groß prägte über 20 Jahre lang, bis mitte der siebziger Jahre die musikalischen Aktivitäten im Sängerkreis Oberlahn.
Mit einem Jubiläumskonzert feierte der Sängerkreis am 28.5.1972 sein 25-jähriges Bestehen. An dem Nachmittagsprogramm im Schloßhof in Weilburg nahmen erstaunlicherweise nur Männer- und gemischte Chöre teil.
Im einzelnen sangen die Männerchöre aus Allendorf, Reichenborn, Winkels, Wirbelau, Aumenau und Weyer sowie die gemischten Chöre aus Wolfenhausen, Münster, Dietenhausen, Langenbach, Merenberg und Schupbach.
Das festliche Abendprogramm gestalteten die Frauenchöre aus Waldhausen, Weinbach, die Frauenchöre „Singkreis“ Gaudernbach und „Echo“ Weilmünster sowie die gemischten Chöre aus Laubuseschbach, Weinbach, Ahausen, Niedershausen und Weilmünster und die Männerchöre aus Elkerhausen, Gräveneck, Weilburg, Hirschhausen und Löhnberg.
Diese Jubiläumsveranstaltungen wurden durch den amtierenden Vorstand mustergültig ausgearbeitet und vorbereitet. Aus verschiedenen Protokollen geht hervor, dass „viele Ehrengäste“ und „Gäste aus anderen Sängerkreisen“ vom Ablauf der einzelnen Konzerte sehr angetan gewesen seien.